Vom Leben geliebt

"Manchmal... liebt einen das Leben bis zur Bewusstlosigkeit.", denkt Marie, während sie vorsichtig, auf wackligen Beinen vorwärtswankt, schwindelt... fällt?

Mittwoch, Januar 31, 2007

Manchmal liebt einen das Leben bis zur Bewusstlosigkeit

Ich bin Marie. Ich bin 23 Jahre alt und gerade in meine erste richtig eigene Wohnung gezogen, all mein Leben noch in Kisten verpackt, nur der Laptop schon auf meinen Knien. Kaffeemaschine anschließen, das kommt als nächstes... und dann?
Ich fühle mich wie in Watte gepackt, den ganzen Tag schon. So als käme die Welt gar nicht wirklich bei mir an, nur ganz leise, fast stumm, steht sie unbeteiligt neben mir, ihr Blick weder mir zu- noch abgewandt. Seit Wochen schon geht das so. Soll anders werden mit der neuen Wohnung, hab ich mir gedacht. Anders und bunter und schöner und leichter... und jetzt? Kein Gefühl. Außer dem Schmerz in den Beinen davon, mein Leben bis in den 6. Stock zu tragen.

Manchmal liebt einen das Leben bis zur Bewusstlosgikeit. Denn das bin ich ganz sicher. Was? Bewusstlos oder vom Leben geliebt?
Beides sage ich. Beides.